Die XXIII. Olympischen Sommerspiele 1984 fanden vom 28. Juli bis 12. August in Los Angeles, Kalifornien, USA, statt. Los Angeles wurde zum zweiten Mal seit 1932 Austragungsort der Olympischen Sommerspiele.
Aufgrund des Boykotts der amerikanischen Mannschaft der Olympischen Spiele 1980 in Moskau wurden die Sommerspiele 1984 von der UdSSR und den meisten sozialistischen Ländern (außer Rumänien, Jugoslawien und China) boykottiert. Offiziellen Angaben zufolge fehlte die sowjetische Mannschaft wegen eines unbefriedigenden Sicherheitsniveaus bei den Olympischen Spielen in Los Angeles.
Da die Sportler der DDR, der UdSSR und ihrer Verbündeten nicht an den Spielen teilnahmen, sank das Niveau der Olympischen Spiele deutlich. 125 Weltmeister konnten nicht am Wettbewerb teilnehmen. An den Olympischen Sommerspielen 1984 nahmen 140 Länder teil. Die Zahl der olympischen Athleten beträgt 6829 Personen (5263 Männer, 1566 Frauen).
Den ersten Platz in der Gesamtmedaillenwertung der XXIII. Olympiade belegte das US-Team mit 174 Medaillen, davon 83 Gold, 61 Silber und 30 Bronze. Rumänien wurde Zweiter mit 20 Gold-, 16 Silber- und 17 Bronzemedaillen; auf dem dritten - Deutschland: 17 Goldmedaillen, 19 Silber und 23 Bronze. China, Italien und Kanada lagen auf den Plätzen vier, fünf und sechs.
Bei den Olympischen Spielen wurden elf Weltrekorde aufgestellt. Der Amerikaner Carl Lewis zeichnete sich aus und wiederholte den Erfolg von Jesse Owens, einem Teilnehmer der Olympischen Spiele 1936. Er wurde Sieger im 100- und 200-Meter-Lauf, in der 4x100-Meter-Staffel und im Weitsprung. Letzteres ist besonders überraschend, da Olympioniken selten an mehreren verschiedenen Sportarten gleichzeitig teilnehmen.
Der dreimalige Olympiasieger war Pertti Johannes Karppinen, ein Athlet aus Finnland, der im Einzel ruderte. Im Schwimmen gingen sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen fast alle Auszeichnungen an die Amerikaner, die von dem Kanadier Bauman und dem Deutschen Gross leicht verdrängt wurden.
Der amerikanische Athlet Jeff Blatnik wurde Olympiasieger im griechisch-römischen Ringen. Einige Jahre vor dem Wettbewerb wurde bei ihm Krebs diagnostiziert. Trotz der Krankheit setzte der Athlet das Vorbereitungstraining für die Olympischen Spiele fort und gewann schließlich. Während der Abschlusszeremonie der Olympischen Spiele trug er die Nationalflagge.
