1980 fand ein einzigartiges sportliches und politisches Ereignis statt: Moskau wurde die Hauptstadt der Olympischen Spiele, die erste Stadt in einem sozialistischen Staat, die in dieser Funktion handelte. Diese Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees provozierte jedoch die Unzufriedenheit der politischen Gegner der UdSSR.
Einige Vertreter der sowjetischen Regierung hatten bereits in den 1960er Jahren die Idee, die Olympischen Spiele in Moskau abzuhalten. Der sowjetische Antrag wurde jedoch zum ersten Mal abgelehnt. Moskaus wiederholtes Angebot, die Olympischen Spiele auszurichten, endete mit dem Sieg der UdSSR.
Die Entscheidung, die Olympischen Spiele in der UdSSR abzuhalten, passte zunächst einigen Politikern in den USA nicht. Nach dem sowjetischen Einmarsch in Afghanistan 1979 haben sich die Beziehungen zwischen den beiden Supermächten noch weiter verschlechtert. Infolgedessen beschloss die politische Führung der USA, die Spiele in der UdSSR zu boykottieren. Seinem Beispiel folgten weitere 64 Länder, hauptsächlich Mitglieder des NATO-Blocks. Gleichzeitig boykottierten einige europäische Staaten, zum Beispiel Großbritannien und Frankreich, die Spiele offiziell, erlaubten ihren Sportlern aber die Teilnahme an Wettkämpfen unter olympischer Flagge.
Die Spiele in Moskau wurden auf sehr hohem Niveau organisiert. Besonderes Augenmerk wurde auf die Sicherheit gelegt. Ein Teil der Bevölkerung, den die Polizei auf unzuverlässige Elemente zurückführte, wurde zeitweise generell aus der Hauptstadt vertrieben.
Die Eröffnungs- und Abschlusszeremonien der Spiele wurden vom Publikum für ihre Feierlichkeit in Erinnerung gerufen. Nicht nur Künstler traten auf ihnen auf. Viele Außenstehende waren beteiligt, um lebendige Bilder zu schaffen.
Der olympische Bär wurde zum Symbol der Olympischen Spiele, dessen Bilder auf Kleidung und Souvenirs zu sehen waren.
Den ersten Platz in der Medaillenwertung belegte erwartungsgemäß die Sowjetunion. Die meisten Goldmedaillen erhielten sowjetische Turner und Sportler. Dies lag nicht nur daran, dass einige der besten Athleten der Welt in die Nationalmannschaft aufgenommen wurden, sondern auch daran, dass der Hauptkonkurrent in diesen Sportarten - die Vereinigten Staaten - die Spiele boykottierte. Auch sowjetische Gewichtheber und Ringer zeigten sich hervorragend.
Mit deutlichem Rückstand belegte die DDR-Nationalmannschaft den zweiten Platz. Die Schwimmmannschaft dieses Landes hat sich besonders gut entwickelt und wurde in den 80er Jahren zur besten der Welt.