Es gibt verschiedene Arten von Hockey, aber die beliebteste ist Eishockey, das zu einem fast auf der ganzen Welt bekannten Sportspiel geworden ist. Eishockey-Wettbewerbe ziehen ebenso viele Zuschauer an wie Fußball-Wettbewerbe. Es ist paradox, dass die Entstehungsgeschichte des Eishockeys noch immer viele Widersprüche enthält.
Die Geburtsstunde des Eishockeys
Die offizielle Version besagt, dass Eishockey in Kanada, genauer gesagt in Montreal, geboren wurde. Als die englischen Kolonisten nach Kanada zogen, brachten sie unter anderem ein beliebtes Spiel mit Keulen und einem Ball auf dem Rasen mit – Hockey. Das rauere Klima des Landes zwang sie jedoch, die Regeln eines ihrer Lieblingswettbewerbe zu ändern. Im Jahr 1765 waren Schlittschuhe noch nicht erfunden, also fanden die Kanadier einen originellen Ausweg: Sie befestigten Käseschneider an ihren Schuhen. Hockey war zu dieser Zeit ganz anders als der moderne Sport. Insbesondere wurde das Spiel nicht mit einem Puck, sondern mit einem Ball gespielt, und die Anzahl der Spieler auf dem Feld erreichte manchmal 50 Personen gleichzeitig.
Das Wort „Hockey“leitet sich höchstwahrscheinlich vom altfranzösischen Wort „hoquet“ab, das einen Hirtenstab mit einem charakteristischen Haken am Ende bedeutete. Mit diesen Stäben schlagen die Spieler den Ball, während sie auf dem Rasen spielen.
Das erste offizielle Hockeyspiel fand jedoch viel später statt: 1875 in seiner Heimat Montreal. Dann erschien das Tor auf dem Eis und die Spieler kämpften um den Besitz des Holzpucks. Die ersten sieben Eishockeyregeln wurden 1877 von Studenten einer Universität in Montreal aufgestellt. Aus heutiger Sicht waren diese Regeln recht streng, da beispielsweise Mannschaften Auswechslungen verboten waren und die Spieler gezwungen waren, das gesamte Spiel mit einem Kader zu bestreiten. Einzige Ausnahme war die Option, wenn einer der Eishockeyspieler verletzt wurde, aber auch hier gab es Einschränkungen: Es konnte nur ein verletzter Spieler ersetzt werden, nur im letzten Drittel und nur in Absprache mit der gegnerischen Mannschaft.
Ausrüstung zum Schutz von Hockeyspielern vor Verletzungen während des ersten offiziellen Spiels in Montreal wurde dem Arsenal der Baseballspieler entnommen.
Entwicklung und Anerkennung
Seitdem hat sich das Eishockey in Kanada intensiv weiterentwickelt: Der Holzpuck wurde durch einen Gummipuck ersetzt, Netze tauchten am Tor auf und sogar die Metallpfeife des Schiedsrichters, die ihm bei Kälte an den Lippen klebte, wurde durch einen Kunststoff ersetzt. Aus Gründen der Unterhaltung waren Auswechslungen erlaubt. Etwa dreißig Jahre nach dem ersten offiziellen Spiel weckte das neue Eishockey das Interesse der Einwohner Europas und 1908 wurde der Internationale Eishockeyverband gegründet. Und schon 1920 wurde Eishockey in das Programm der Olympischen Spiele in Antwerpen aufgenommen. Der Sieg ging dann an die Kanadier, ebenso wie Gold bei den nächsten beiden Olympischen Spielen.
Einige Forscher argumentieren inzwischen, dass der Prototyp des heutigen Eishockeys in Europa bereits im 16. Jahrhundert bekannt war. Die Stiche aus dieser Zeit zeigen tatsächlich eine Gruppe von Menschen, die vermutlich ein Spiel auf dem Eis spielen. Dennoch begann die Entwicklung des modernen Eishockeys in Kanada, und niemand wird dem widersprechen.
