In diesem Sommer war Russland Gastgeber der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft. Natürlich hatte diese Weltmeisterschaft auch einen eigenen offiziellen Ball - Adidas Telstar 18. Viele Fans, die sich Übertragungen aus russischen Stadien ansahen, haben wahrscheinlich darauf geachtet. Aber woraus besteht dieser Ball? Woraus bestehen Fußbälle für Profis heutzutage?
Ein Ausflug in die Geschichte der Fußballbälle
Als Fußball als Sportart Gestalt annahm, wurden die Blasen von Tieren (zum Beispiel Schweinen) als Bälle verwendet. Solche Bälle unterschieden sich nicht in der Haltbarkeit, was den Spielern viele Unannehmlichkeiten bereitete. Erst mit der Entdeckung des Kautschuk-Vulkanisationsverfahrens im Jahr 1838 änderte sich die Situation wesentlich. 1855 schuf ein Mann namens Charles Goodyear den ersten Ball aus einem solchen Gummi. Es stellte sich heraus, dass solche Bälle nicht nur Stärke, sondern auch eine bemerkenswerte Sprungkraft haben. Und wenig später, 1862, stellte der Erfinder Richard Lyndon seinen Gummischlauch auf der Londoner Ausstellung der Öffentlichkeit vor.
Diese beiden Erfindungen schufen die Voraussetzungen für die Massenproduktion von Fußbällen. Und von Jahrzehnt zu Jahrzehnt hat sich die professionelle Ausrüstung zum Fußballspielen weiterentwickelt und wurde immer besser.
1950 erschuf das dänische Unternehmen Select einen Ball, der aus 32 wasserdichten Paneelen bestand (zwölf davon waren Fünfecke und die anderen zwanzig Sechsecke). Diese Struktur wurde bald traditionell. Dies lag vor allem daran, dass die legendäre Firma Adidas für die WM 1970 in Mexiko eine eigene Version eines solchen Balls kreierte. Die Besonderheit des Adidas-Modells (es hieß übrigens schlicht Telstar, nicht zu verwechseln mit Telstar 18!) war auch, dass es nicht einfarbig war, sondern schwarz-weiße Farben hatte. Diese Entscheidung war nicht nur ein Design-Genuss, sondern verfolgte auch ein praktisches Ziel: Eine solche Kugel war auf Schwarz-Weiß-Bildschirmen besser zu sehen - viele Leute hatten damals Fernseher mit solchen Bildschirmen).
Bälle für die letzten Weltmeisterschaften
Bis vor kurzem wurden Fußballplatten zusammengeklebt oder zusammengenäht (von Hand oder mit speziellen Maschinen). Im Jahr 2004 führte Adidas den Roteiro-Ball ein, dessen Platten mit einer innovativen Thermobonding-Technologie zusammengehalten wurden. Und seitdem werden fast alle Bälle für Weltturniere mit dieser Technologie hergestellt.
Alle Spiele der FIFA WM 2006 in Deutschland wurden mit einem Ball namens Teamgeist gespielt. Und die Hülle dieses Balls bestand nicht aus zweiunddreißig, sondern aus vierzehn Tafeln (zum ersten Mal seit 1970). Der Fußball WM 2010 in Südafrika, genannt Adidas Jabulani, hatte nur acht Felder und der Adidas Brazuca für die WM 2014 hatte noch weniger sechs Felder. Tatsächlich war es ein stark gekrümmter Würfel. Die Verbindung erfolgte an acht Gelenkpunkten und mittels zwölf Nähten. In diesem Fall verliefen die Nähte hier nicht entlang der Kanten des Würfels, sondern entlang einer bestimmten Kurve.
Aufbau moderner Bälle
Die offiziellen Bälle der letzten WM haben trotz aller Neuerungen noch einen ganz klassischen Aufbau:
- Kamera;
- Reifen;
- Beschichtung.
Kameras bestehen heute aus synthetischem Butyl oder Latex, in manchen Fällen auch aus Polyurethan. Luft aus Latexkammern verlässt schneller als aus Butyl, aber Bälle mit Latexkammern übertreffen alle anderen in Bezug auf Eigenschaften wie Sprungkraft und Elastizität.
Unter Lining versteht man eine spezielle Schicht zwischen Schlauch und Reifen. Es besteht normalerweise aus komprimierter Baumwolle oder Polyester. Die Eigenschaften eines Fußballs hängen stark von der Größe des Futters ab. Es ist das Futter, das hilft, den Ball in jeder Situation in Form zu halten. Außerdem beeinflusst die Dicke des Pads die Abprallrate vom Boden. Professionelle Fußbälle können sogar mehr als drei Lagen Futter haben.
Bei Reifen werden heute hauptsächlich Kunststoffe verwendet, Leder wird selten verwendet. Denn Leder hat einen wesentlichen Nachteil: Es nimmt Wasser auf und macht den Ball schwerer. Grundsätzlich wird PVC oder Polyurethan zur Herstellung von Reifen verwendet.
Ball zur WM 2018
Der Reifen des bei der WM in Russland verwendeten Adidas Telstar 18 Balls besteht aus sechs identischen Teilen. Darüber hinaus hat jedes Detail die Form eines achtzackigen Sterns und ist mit einem eigentümlichen grauen Pixelmuster verziert. Außerdem werden hier das Adidas-Emblem und das WM-Emblem gezeichnet.
Die Kamera Telstar 18 ist aus Naturkautschuk gefertigt. Und das Futter ähnelt in etwa dem Futter des Adidas Beau Jeu (dieser Ball wurde bei der Europameisterschaft 2016 verwendet). Die Materialien, aus denen es hergestellt wird, sind Polyurethan und Polyester.
Adidas Telstar 18 ist auch insofern interessant, als es einen NFC-Chip hat, der in das Futter eingebettet ist. Dieser Chip kann mit Smartphones kommunizieren. Wenn das Smartphone zum Ball gebracht wird, wird eine Seite mit Informationen dazu auf das Gerät geladen.