Die Olympischen Sommerspiele 1972 in München wurden von einem tragischen Ereignis überschattet - einem Terroranschlag der radikalen palästinensischen Gruppe "Schwarzer September". Infolgedessen wurden am 5. September 11 Mitglieder der israelischen Delegation - Athleten, Trainer und Richter - als Geiseln genommen. Bei der Geiselrettung des deutschen Sonderdienstes kamen alle sowie 5 Terroristen ums Leben. Doch damit war der Terroranschlag bei den Olympischen Spielen in München noch nicht beendet.
Israel, für das der Vorfall zu einer nationalen Tragödie wurde, war mit den Ergebnissen der Untersuchung des Terroranschlags nicht zufrieden. Die überlebenden Terroristen und die an der Organisation des Anschlags Beteiligten wurden von der deutschen Polizei festgenommen, aber unter Androhung neuer Terroranschläge, deren Durchführung die Palästinenser versprachen, wurden die Häftlinge infolge des Austauschs freigelassen. Die Leichen von fünf toten Palästinensern wurden auf Drängen des libyschen Führers Muammar Gaddafi nach Palästina übergeben, wo sie zu Nationalhelden ernannt und mit großem Getöse begraben wurden.
Natürlich passte dieser Zustand überhaupt nicht zu Israel, da die Verantwortlichen für den Tod der Athleten weder nach staatlichem noch nach internationalem Recht bestraft wurden. Auf höchster staatlicher Ebene stellte sich die Frage nach angemessenen Vergeltungsmaßnahmen oder einfacher nach Rache.
Die Operation "Wrath of God" begann, die vom israelischen Geheimdienst "Mossad" durchgeführt wurde. Ihr Ziel war die physische Eliminierung aller Teilnehmer des Terroranschlags und der daran beteiligten Personen. Es waren 17 davon. Die Bestrafung der Terroristen ließ nicht lange auf sich warten – bereits im Oktober 1972 wurde einer der Organisatoren des Terroranschlags erschossen. 9 Monate nach der Tragödie waren bereits 13 Menschen mit Kreuzen auf der Mossad-Liste markiert.
Zwei weitere Palästinenser, die an der Tötung von Sportlern beteiligt waren, starben später. Die anderen beiden von der Mossad-Liste entgingen der Bestrafung, einer starb 2010, der zweite, der einzige Überlebende, versteckt sich in einem der afrikanischen Länder.
Die Olympischen Spiele 2012 in London markieren 40 Jahre Veranstaltungen in München. Mitglieder des IOC, Sportler und Einwohner Londons ehrten am 23. Juli die Opfer des Terroranschlags. Nach der Zeremonie an der Waffenstillstandsmauer, die die friedenserhaltende Idee der Olympischen Spiele symbolisiert, gab es eine Schweigeminute. An dieser Veranstaltung nahmen mehr als 100 Personen teil, darunter der Vorsitzende des IOC, Jacques Rogge, der Chef des Organisationskomitees der Olympischen Spiele in London Lord Coe sowie der Bürgermeister der Stadt B. Johnson.