Olympische Sommerspiele 1916 In Berlin

Olympische Sommerspiele 1916 In Berlin
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Video: Olympische Sommerspiele 1916 In Berlin

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Anonim

Der Legende nach hörten im antiken Griechenland während der Olympischen Spiele alle Kriege auf und die Gegner traten nur auf Sportplätzen an. Die olympische Bewegung wurde in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts wiederbelebt, konnte jedoch die neuen Prioritäten der modernen Zivilisation nicht ändern. Kriege sind heute wichtiger als die Olympischen Spiele, und die Nummer VI in den Annalen der Sommerspiele erinnert daran ständig - das ist die Ordinalzahl der Olympischen Spiele, die es nicht gab.

Olympische Sommerspiele 1916 in Berlin
Olympische Sommerspiele 1916 in Berlin

Berlin erhielt 1916 bei der 14. Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees, die 1912 in der schwedischen Hauptstadt Stockholm stattfand, das Recht, das Sommersportforum auszurichten. Neben ihm gewannen das griechische Alexandria, das amerikanische Cleveland, das österreichisch-ungarische Budapest und zwei weitere europäische Hauptstädte - das niederländische Amsterdam und das belgische Brüssel - die VI. Olympischen Sommerspiele.

Im selben Jahr begann Berlin mit den Vorbereitungen für die zukünftigen Olympischen Spiele, und im darauffolgenden Sommer fand die feierliche Eröffnung des Hauptstadions der Sommerspiele – des 18.000. Deutschen Stadions – statt. Doch ein Jahr später erschoss die bosnische Terroristin Gavrila Princip in Sarajevo den österreichischen Erzherzog Franz Ferdinand und leitete damit den Prozess ein, der nicht nur zum Zusammenbruch der Berliner Olympiade, sondern auch der vier Imperien führte. In den Jahren 1914 und 1915 wurden 33 Länder verschiedener Kontinente als Verbündete oder Gegner Deutschlands in den Krieg gezogen.

1914 rechnete jedoch niemand damit, dass die Feindseligkeiten im zivilisierten Europa des 20. Jahrhunderts noch Jahre andauern würden. Auch nach der Kriegserklärung an die drei Staaten setzte das Deutsche Reich die Vorbereitungen für die Olympiade fort, deren Starttermin noch zwei Jahre entfernt war. Doch der Konflikt wurde immer heftiger, und im März 1915 schickte das Deutsche Kaiserliche Olympische Komitee eine Denkschrift an das IOC, in der es die Fortsetzung der Vorbereitungen für die VI. Olympischen Sommerspiele ankündigte. Dasselbe Dokument besagte, dass Deutschland nur Athleten aus verbündeten und neutralen Ländern die Teilnahme am Wettbewerb erlauben würde. Die Antwort kam sehr schnell und wurde vom Leiter des französischen Olympischen Komitees angekündigt, der sagte, dass das IOC die Olympischen Spiele erst 1920 abhalten werde.

Damit war die Geschichte der Olympischen Sommerspiele 1916 abgeschlossen, das IOC beließ jedoch die VI-Nummer für die gescheiterten Spiele in Berlin und die siebte Seriennummer wurde den nächsten Olympischen Spielen in Antwerpen zugeteilt.

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