Olympische Winterspiele 1936 In Garmisch-Partenkirchen

Olympische Winterspiele 1936 In Garmisch-Partenkirchen
Olympische Winterspiele 1936 In Garmisch-Partenkirchen

Video: Olympische Winterspiele 1936 In Garmisch-Partenkirchen

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Video: Jugend der Welt. Der Film von den IV. Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen (1936) 2024, April
Anonim

Im Mai 1931 in Barcelona wurde auf der IOC-Sitzung beschlossen, dass die Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin und die Olympischen Winterspiele - in zwei anderen deutschen Städten - Garmisch und Partenkirchen - stattfinden würden. Diese Städte gewannen den Kampf gegen die deutschen Städte Schreiberhau und Braunlag sowie St. Moritz (Schweiz). Insgesamt nahmen 646 Athletinnen und Athleten aus 28 Ländern an den Spielen teil, darunter 80 Frauen. 17 Sätze von Auszeichnungen wurden gespielt. An den Olympischen Spielen nahmen erstmals australische, griechische, spanische, bulgarische Sportler und Sportler aus Liechtenstein teil.

Olympische Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen
Olympische Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen

Eine stürmische Protestwelle brach aus Ländern und Sportlern aus, die nicht in ein Land mit einem faschistischen Regime kommen wollten, aber das IOC reagierte nicht darauf. Dennoch hat das Organisationskomitee der Olympischen Spiele große Anstrengungen unternommen, um sicherzustellen, dass mehr Länder und Athleten an den Olympischen Spielen teilnehmen. Als Reaktion auf die Aussage des Nationalen Olympischen Komitees der USA, dass sie nicht über genügend Geld verfügen, um die Nationalmannschaft nach Deutschland zu schicken, kam eine anonyme Spende (50.000 US-Dollar).

Die deutsche Führung versuchte, ihr Regime, ihren Judenhass zu propagieren. Wir müssen jedoch dem IOC und insbesondere seinem Präsidenten Henri de Bayeux-Latour Tribut zollen. In einem Gespräch mit Reichskanzler Adolf Hitler sagte er, Tafeln und Schilder mit Aufschriften wie "Juden sind hier unerwünscht" oder "Hunde und Juden sind nicht erlaubt" sollten von den Straßen und Toilettentüren der Stadt entfernt werden, weil sie den olympischen Traditionen widersprechen. Dann stellte Hitler die Frage: "Herr Präsident, wenn Sie zu einem Besuch eingeladen werden, bringen Sie den Besitzern nicht bei, wie man das Haus pflegt, oder?" Doch Latour fand eine Antwort: „Tut mir leid, Herr Bundeskanzler, aber wenn im Stadion die Flagge mit den fünf Ringen gehisst wird, ist es nicht mehr Deutschland. Das ist Olympia, und wir sind die Meister darin.“Danach wurden die Schilder entfernt. Es ist erwähnenswert, dass es einen jüdischen Athleten in der deutschen Nationalmannschaft gab - Rudi Bal.

Während des Zweiten Weltkriegs behandelte das faschistische Regime die Sportler, die in Garmisch-Partenkirchen auftraten, grausam. Eines der traurigsten Beispiele ist die KZ-Haft des Norwegers Birger Ruud, zweifacher Olympiasieger im Skispringen.

Erstmals wurden auch Wettkämpfe im alpinen Skisport in das olympische Programm aufgenommen. Es nahmen sowohl Männer als auch Frauen teil. Sieger wurden die Deutschen - Christel Krantz und Franz Pfnur.

Das IOC verbot Skilehrern die Teilnahme an Wettkämpfen, und sie waren übrigens Profis. Österreichische und Schweizer Skifahrer boykottierten die Spiele. Nur wenige Österreicher gingen an den Start, und das schon damals unter deutscher Flagge.

Außerdem wurde erstmals bei Olympischen Spielen die Skistaffel 4x10 km der Herren ausgetragen. Finnen wurden darin Meister. Der norwegische Eiskunstläufer Ivar Ballangrud wurde zum Helden der Olympischen Spiele und gewann Gold über die Distanzen 500, 5000 und 10000 m und Gold über 1500 m Hier gewann die phänomenale Eiskunstläuferin aus Norwegen Sonya Heni ihren dritten (und übrigens, die letzte) Goldmedaille bei den Olympischen Spielen.

Im Eishockey verloren die Kanadier im Finale unerwartet gegen Großbritannien, das allerdings aus kanadischen Ureinwohnern bestand.

Demonstrationssportarten waren das Militärpatrouillenrennen und das Eisstockschießen (bayerisches Eisspiel). Der Hauptunterschied zwischen "Ice Drain" und Curling besteht darin, dass sich die Geschwindigkeit der Bewegung von Steinen mit Hilfe von Bürsten nicht ändert.

Ergebnis: ein souveräner Sieg der Norweger im Teambewerb (7 Gold-, 5 Silber- und 3 Bronzemedaillen). Der zweite - die Deutschen aufgrund des Erfolgs der Skifahrer (3-3-0), der dritte - die Schweden (2-2-3).

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