1980 fanden die Olympischen Spiele erstmals auf dem Territorium der Sowjetunion statt - in Moskau. Diese Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees verursachte ernsthafte Kontroversen und führte schließlich zu einer Spaltung der Olympischen Bewegung.
Die Entscheidung, die Olympischen Spiele in Moskau abzuhalten, wurde bereits 1974 getroffen. Diese Spiele sollten die ersten sein, die auf dem Territorium eines sozialistischen Staates organisiert wurden. Es blieb jedoch nicht ohne politische Konfrontation. 1979 brachte die Sowjetunion ihre Truppen nach Afghanistan, was zum offiziellen Grund für den US-Boykott der Spiele wurde. In Wirklichkeit hatte die Konfrontation zwischen der UdSSR und den Vereinigten Staaten tiefere Wurzeln und war nicht auf den Afghanistankrieg beschränkt.
Nach dem Vorbild der USA boykottierten 64 weitere Staaten die Spiele. Dies waren hauptsächlich NATO-Staaten wie die Türkei, Deutschland, Japan und andere. Mehrere Nationalmannschaften europäischer Länder waren anwesend, jedoch in reduzierter Zusammensetzung und unter der olympischen, nicht der Nationalflagge.
Insgesamt nahmen Mannschaften aus 80 Ländern an den Olympischen Spielen in Moskau teil. Staaten wie Jordanien, Mosambik, Laos, Angola, Botswana und die Seychellen schickten erstmals ihre Athleten zu den Spielen.
Die Eröffnungs- und Abschlussfeiern der Spiele waren sehr gut organisiert. Es wurde auf lebende Bilder gewettet. So konnten beispielsweise viele Menschen auf einer der Tribünen das Symbol der Olympischen Spiele 1980 – einen Bären – darstellen. An der Eröffnung der Spiele nahmen zahlreiche Künstlergruppen, berühmte sowjetische Sportler der Vergangenheit und sogar Kosmonauten teil.
Den ersten Platz in der inoffiziellen Medaillenwertung belegte die Nationalmannschaft der Sowjetunion. Das war verständlich, denn sein Hauptkonkurrent, das US-Team, boykottierte die Spiele. Die meisten Medaillen erhielten sowjetische Gewichtheber, Turner, Schwimmer und Ringer. Auch die Basketballmannschaft der Männer erhielt Goldmedaillen.
Der zweite war die DDR-Mannschaft, die bei Olympischen Spielen traditionell ein hohes Leistungsniveau der Sportler vorweisen konnte. Die Deutschen wurden zum unangefochtenen Führer im Rudern und Schwimmen. Mehrere Medaillen wurden an deutsche Turner und Radsportler verliehen.