Eine Mannschaft, die in der Lage ist, während ihrer Spiele viele Zehntausende Fans auf der Tribüne zu versammeln, kann nicht a priori uninteressant oder langweilig sein. Genau das ist eine der ältesten Fußballmannschaften Deutschlands „Hannover 96“. Geboren 1896, kletterte sie in den nächsten 117 Jahren zweimal auf die oberste Stufe des deutschen Meisterschaftspodests. Aber nicht nur dafür ging es in die Geschichte des deutschen Vereinsfußballs ein …
1:6 zu Ehren des Jubiläums
Hannover 96 beschloss, sein halbes Jahrhundert Jubiläum 1946 mit einem feierlichen Freundschaftsspiel gegen Schalke 04 aus Gelsenkirchen zu feiern. Die Gastgeber des Feldes hatten leider keinen Urlaub, sie verloren mehr als groß - 1: 6. Damit revanchierten sich die Gäste überzeugend für die Niederlage im Zweikampffinale um die Deutsche Meisterschaft 1938 - 3:3 und 3:4.
Aber noch trauriger war das 100-jährige Bestehen des Vereins im Jahr 1996. In dieser Saison ist "Hannover" bereits aus der zweiten Bundesliga in die Regionalliga aufgestiegen.
Übrigens war die Wiederholung der Final-38, die den Spitzenreitern der Hannoveraner, den Spielern der deutschen Nationalmannschaft Fritz Dycke, Edmund Malecki, Ludwig Pehler, Johannes Jacobs und ihren Teamkollegen den ersten Meisterpokal ihrer Geschichte einbrachte von einer Rekordzahl von Fans in diesen Jahren gesehen - 95.000 Menschen!
"Tricky" Trainer von "Hannover" -54
Den zweiten und für heute letzten Sieg bei der Landesmeisterschaft "Hannover" errang 1954 - im Jahr des triumphalen Sieges der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in der Schweiz. Im entscheidenden Spiel besiegte die Mannschaft aus Hannover unter Trainer Helmut Kronsbein, Spitzname Sly, Kaiserslautern mit einem Stand von 5:1, um den gleich fünf Weltmeister spielten.
Im selben Jahr entstand in Hannover die größte Arena Deutschlands und Europas, das Niedersachsenstadion für 86.000 Zuschauer, eine der Austragungsstätten der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 und 2006.
2014 jährt sich der zweite und letzte Sieg Hannovers bei der Deutschen Meisterschaft zum 60. Mal.
Wuppertaler Wunder
Die 1960er bis 1970er Jahre blieben den Fans aus Hannover mit drei erfreulichen Fakten in Erinnerung. Der erste war die effektive Leistung von Stürmer Hans Siemensmeier, der in neun Spielzeiten 72 Tore erzielte und bis heute Torschützenkönig des Vereins in der Bundesliga ist.
Zweite bemerkenswerte Tatsache: In der Saison 1963/1964 wurde ein Rekord für die durchschnittliche Zuschauerzahl des Hannoveraner Stadions aufgestellt - 46.000 Menschen.
Der dritte Fakt schließlich ist das Spiel in der Endrunde der Landesmeisterschaft 1972/1973, das später als "Wuppertaler Wunder" bezeichnet wurde. Hannover, schon fast resigniert mit dem Abstieg aus der Bundesliga, besiegte an diesem Tag Wuppertal überraschend mit 4:0 und besiegte Eintracht (Braunschweig), den Verlierer der letzten Runde, und behauptete damit einen Platz in der Königsklasse des deutschen Fußballs.
Sievers Tasse
1992 erreichte "Hannover" eine einzigartige und noch nie dagewesene Leistung - gewann den deutschen Pokal und war nur eine Mannschaft der zweiten Liga der Meisterschaft. Torwart Jörg Sivers wurde zum Helden des Schlussspiels, in dem die Hannoveraner erst im Elfmeterschießen den Sieg erringen.
Die bescheidene Hannover 96 ging in die Geschichte des deutschen Vereinsfußballs ein, indem sie als einzige Mannschaft in der zweiten Liga der Meisterschaft den Pokal des Landes gewann.
In Gedenken an Encke
Einer der traurigsten Tage in der Vereinsgeschichte war der 10. November 2009, als der Haupttorhüter der Mannschaft und der deutschen Nationalmannschaft Robert Encke verstarb. Der Fußballer, der ohne Angst und Vorwurf die Schläge seiner Rivalen reflektierte, konnte den Schicksalsschlägen und Depressionen nicht standhalten und trat freiwillig vor einem vorbeifahrenden Zug auf die Schienen …
Fast 40.000 Menschen nahmen an der Beerdigung des Fanlieblings teil, und eine der Straßen von Hannover, nicht weit vom Fußballstadion entfernt, begann den Namen Robert Encke zu tragen.
Stars von "Hannover"
Neben den bereits erwähnten Spitzenreitern von "Hannover" der 30er Jahre und dem Vize-Europameister 2008 Robert Encke zählte der Verein, von den Fans kurz "96" genannt, noch viele weitere herausragende Spieler. Der bekannteste von ihnen ist Jupp Heynckes - 1972 Europameister und 1974 Weltmeister.
Prominente Spieler des Hannoveraner Clubs wie Gerald Asamoah, Fredi Bobich, Per Mertesacker, Gheorghe Popescu (Rumänien), Michael Tarnat und Emanuel Pogatets (Österreich), die einige Zeit bei Spartak Moskau spielten, verfügen über viel Erfahrung in der Nationalmannschaft von Deutschland und anderen europäischen Ländern.