Vom 11. bis 19. Februar fanden in St. Moritz (Schweiz) die zweiten Olympischen Winterspiele 1928 statt. Die Anwärter auf die Spiele waren Enelberg, Davos und St. Moritz. Die Wahl des letzteren war auf das Vorhandensein guter Skipisten an diesem Ort zurückzuführen.
An den Olympischen Winterspielen 1928 nahmen 25 Länder teil, 491 Athleten (davon 27 Frauen). Medaillen wurden in 13 Nummern von sechs Sportprogrammen verliehen.
Im Eisschnelllauf und Skifahren verschärfte sich die Rivalität, aber das Ergebnis unterschied sich praktisch nicht von den Ergebnissen der ersten Olympischen Spiele 1924. Athleten aus Norwegen haben hier nur eine von vier Goldmedaillen verloren (Skifahren).
Im Eislaufen gewann Klas Thunberg aus Finnland zwei Goldmedaillen über die Distanzen 1500 m und 500 m, die Norweger Bernt Evensen und Ivar Ballangrud gewannen in denselben Wettbewerben je ein Gold.
Schwedische Skifahrer gewannen das 50-km-Rennen. Aufgrund des Tauwetters hinderte die angeschwollene schwere Skispur die Norweger laut Experten daran, ihre hohe Lauftechnik zu demonstrieren. Auf einer Distanz von 18 km, als es noch nicht taute, zeigten sich Skifahrer aus Norwegen deutlich stärker als ihre Konkurrenten. Gold auf dieser Distanz holte sich Johan Grottmsbroten, er war auch der erste im Biathlon.
Schweizer Athleten in Skeleton-Wettbewerben haben es nicht geschafft, eine einzige Medaille zu ergattern. Doch den Amerikanern gelang es, bei rasanten Schlittenrennen Gold und Silber zu gewinnen. Auch im Bob zeigten sich die Teilnehmer aus den USA stärker als andere - das zweite amerikanische Team gewann, das erste belegte den zweiten Platz.
Das Eishockeyturnier wurde von den Kanadiern gewonnen. Sie gaben ihren Rivalen aus Schweden kein einziges Tor.
Im Eiskunstlaufwettbewerb konnte nur Gillis Grafström aus Schweden den Meistertitel verteidigen und sicherte sich 1924 eine Medaille. Bei den Damen gewann Sonya Heni, eine norwegische Eiskunstläuferin, die ein Jahr vor den Olympischen Spielen Weltmeisterin wurde. Im Paarlauf gewannen die französischen Eiskunstläufer Pierre Brunet und Andre Joly Gold. Österreichische Eiskunstläufer erhielten zwei Silber- und Bronzemedaillen.
Im Mannschaftswettbewerb gewannen wie bei den Spielen von 1924 die norwegischen Athleten mit 93 Punkten (15 Medaillen, davon 5 Gold, 5 Silber und 5 Bronze). Den zweiten Platz belegten die Amerikaner mit 45 Punkten (6 Medaillen: 2x Gold, 2x Silber und 2x Bronze). Den dritten Platz belegten die Athleten aus Schweden, die 35 Punkte (5 Medaillen: 2 Gold, 2 Silber und 1 Bronze) erzielten.